Das Brennelemente-Zwischenlager Brokdorf
Das Brennelemente-Zwischenlager Brokdorf in Schleswig-Holstein nahe Glückstadt an der Elbe wurde am 5. März 2007 mit der Einlagerung des ersten Behälters (Typ CASTOR V/19) in Betrieb genommen. Die Genehmigung nach dem Atomgesetz für die Aufbewahrung von Kernbrennstoffen im Brennelemente-Zwischenlager Brokdorf ist auf 40 Jahre befristet, gerechnet ab Einlagerung des ersten Behälters. Seit 1. Januar 2019 ist die BGZ als neue Betreibergesellschaft für das Brennelemente-Zwischenlager Brokdorf verantwortlich.
Der Standort des Brennelemente-Zwischenlagers befindet sich innerhalb des abgeschlossenen Betriebsgeländes des Kernkraftwerks Brokdorf. Dadurch ist der Transportweg des CASTOR-Behälters vom Reaktorgebäude zum Brennelemente-Zwischenlager kurz und öffentliche Verkehrswege müssen nicht genutzt werden. Das Gelände des Brennelemente-Zwischenlagers nimmt ca. 1,2 Hektar vom ca. 25 Hektar großen Gesamtgelände ein und ist von einem Zaun umgeben.
Zu den wesentlichen Einrichtungen des Brennelemente-Zwischenlagers gehören der Empfangs- und Lagerbereich im Lagergebäude, der Betriebsbereich im Betriebsgebäude sowie im Lagergebäude, die Zufahrt mit der Toranlage, der Zaun des Brennelemente-Zwischenlagers. Das Lagergebäude verfügt über eine Gesamtkapazität von 100 Stellplätzen und ist ca. 93 m lang, ca. 27 m breit und ca. 23 m hoch. Der Lagerbereich verfügt über eine Gesamtfläche von ca. 1.650 m². Hiervon werden rund 950 m² als effektive Lagerfläche genutzt. Im Lagergebäude des Brennelemente-Zwischenlagers befinden sich der Empfangs- und der Lagerbereich sowie Teile des Betriebsbereiches.
Das Brennelemente-Zwischenlager Brokdorf ist für die Aufnahme von Wiederaufarbeitungsabfällen aus dem Ausland vorgesehen. Das zwischen Bundesumweltministerium, Energieversorgungsunternehmen und Bundesländern abgestimmte Konzept zur Rückführung der verglasten mittel- und hochradioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich und Großbritannien nach Deutschland sieht eine bundesweit ausgewogene Verteilung der rückzuführenden Behälter auf verschiedene Brennelemente-Zwischenlager in Deutschland vor. Dieses Konzept wurde im Juni 2021 durch eine neue Lösung zur Rücknahme radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich ergänzt.
20 Behälter aus Großbritannien und 4 Behälter aus Frankreich sollen auf 4 Standortzwischenlager verteilt werden: Philippsburg in Baden-Württemberg (vier Behälter mit mittelhochradioaktiven Kokillen aus Frankreich), Biblis in Hessen (sechs Behälter mit hochradioaktiven Kokillen), Brokdorf in Schleswig-Holstein (sieben Behälter mit hochradioaktiven Kokillen) und Isar in Bayern (sieben Behälter mit hochradioaktiven Kokillen).
Genehmigungsverfahren
Eine Übersicht über bisher erteilte Genehmigungen und ggf. laufende Genehmigungsverfahren finden Sie hier: https://www.base.bund.de/DE/themen/ne/zwischenlager/standorte/kbr.html
Brennelemente-Zwischenlager Brokdorf
(Schleswig-Holstein)
Osterende
25576 Brokdorf
Betreiber: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH
Behälterstellplätze: 100 genehmigt | 60 belegt*
Aktuelle Belegung: 60 CASTOR V/19
Beantragung: 1999
Genehmigung: 2003
Inbetriebnahme: 2007
Genehmigt bis: 2047
Genehmigtes Inventar: maximal 1.000 t SM** | maximal 3,4 MW***
* Stand 30.09.2024
** t SM = Angabe in Tonnen Schwermetall
*** MW = Angabe der Gesamtwärmeleistung in Megawatt
Alle Standorte der BGZ sind durch den TÜV nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.
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